Das fränkisch-bayerische Derby wirft mal wieder seine Schatten voraus. Da die Rollen auf dem Feld aber weitgehend verteilt sind, bleibt für Aufregung nur das “Drumrum”. Und das beginnt ja bekanntlich mit dem Kauf einer Eintrittskarte.

Hier langt der 1.FC Nürnberg mal wieder kräftig zu – wie er es auch schon 2011 getan hat: Eine Sitzplatzkarte, die normalerweise 23 Euro kostet, gibt es nun für 44 Euro – eine Steigerung um 91%! Das ist happig! (Preisliste FCN hier)

Deshalb ist es nun sogar soweit gekommen, dass die “Munichmaniacs 1996” das Spiel boykottieren:

“Ende März findet mit dem bayerisch-fränkischen Derby einer der Höhepunkte der Saison statt. Auch wenn es uns aufgrund der traditionellen Rivalität und tiefen Abneigung, die zwischen FCB und FCN herrscht, besonders schwer fällt, werden wir wie bereits in der vergangenen Saison im Stadion nicht anwesend sein…. Gegen den modernen Fußball!”

Boykott des Spieles 1. FC Nürnberg – FC Bayern München – Kommuniqué der Munichmaniacs 1996: Fußball muss bezahlbar sein! (Quelle: kein-zwanni.de)

Grundsätzlich ist das ja eine lobenswerte Aktion, und ich sage dass nicht nur, weil nun ein paar Bayernfans weniger im Max-Morlock-Stadion auftauchen und sie den Begriff “bayerisch-fränkisches Derby” verwenden. Wobei ich es auch immer wieder witzig finde, wenn sich gerade Bayernfans über den modernen Fußball aufregen, wo doch der FCB der Hauptprofiteur dieses “Geschäftsmodells” und meistens auch die treibende Kraft hinter solchen Entwicklungen ist!!

Doch dann folgt dieses Beispiel hier:

“Wenn man den normalen Eintrittspreis für einen Gästestehplatz in Nürnberg nimmt, ist die Preissteigerung von 1999 (18 DM) bis heute (13 Euro) nahezu identisch mit der Inflationsrate und daher akzeptabel. Doch für das finanziell lukrative Spiel gegen den FC Bayern gibt es eine eigene Preisliste. Diese beinhaltet den irrwitzigen Topzuschlag von ZEHN!!! Euro bei Stehplätzen und Sitzplatzpreisen auf Europapokalniveau (44 Euro – 85 Euro im Vergleich zu 23 Euro – 47 Euro bei einem normalen Heimspiel des FCN).”

So informativ dieses Rechenbeispiel mit der Inflationsrate ist (über die Werte habe ich mich schon oben aufgeregt), so sehr zeigt es doch wieder diese urbayerische Tugend: Vor der eigenen Tür wird nicht gekehrt!

Denn wie sieht es denn in der ArroganzArena aus? Dort sind die billigsten Preise für AUSWÄRTSFANS 30,-Euro, wenn es ein Topspiel ist sogar 35,-Euro!? Natürlich gibt es Stehplätze für 15,-Euro, aber die werden nur den heimischen Fans angeboten, damit überhaupt irgendwo was passiert, in dieser Event-Arena. (Ticktepreise AA hier)

Also wäre mein Vorschlag für die Munichmaniacs 1996: Macht doch so eine Boykott-Aktion mal bei einem Heimspiel? Vielleicht reagiert ja der FCB damit, dass der Stehplatzblock in der Nordkurve zukünftig für Gästefans reserviert ist, damit die auch mal für 15,-Euro ins Stadion können? “Kein Zwanni“, Ihr wisst ja, gell?

Preispolitik des FCN

Doch zurück zu einem liebenswerten Verein: Ein Zuschlag von 91% ist wirklich, wirklich zuviel! Der Glubb is klamm, schon klar, und das Spiel wäre wohl auch ausverkauft, wenn sie die Preise verdreifachen.

Aber mit diesem Verhalten bewegt sich der 1.FC Nürnberg auf dem selben Terrain wie die Ölmultis, die zur Ferienzeit die Preise anheben!

Vorschlag: Vielleicht hilft es hier, das Topzuschlag-Modell von anderen Vereinen zu übernehmen? Der FC Bayern verlangt z.B. bei 6 Heimspielen einen Topzuschlag! Vielleicht liegt das an der beherrschenden Rolle des Rekordmeisters, aber für Nürnberg sind Dortmund, Schalke, Stuttgart, etc. auch besondere Gegner, wenn schon ein Topzuschlag sein muss.

Den Glubbfans sei hier aber gesagt: Holt Euch eine Dauerkarte, dann zahlt Ihr überhaupt keinen Zuschlag. Und wenn Ihr dazu noch Mitglied werdet, gibts sogar eine ermäßigte Karte! 😉


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8 Kommentare zu “Münchner Derby-Boykott wegen Topzuschlag”

  1. Jones sagt:

    Es ist immer wieder der Fall, dass es viel zu hohen Preise in der Bundesloga gibt, und das meistens bei Derbys, die den Fans sehr viel bedeuten. Diese Unverschämtheit von den Vereinen, aber auch von der Liga (DFL) sowie dem DFB, die diese Preiserhöhungen zulassen und in dem ganzen bestimmt mit drin stecken ist für mich nicht nachvollziehbar. Eine Boykottierung des Spiels würde ich daher sehr unterstützen, doch diese muss nicht nur in einer Fangruppe stattfinden, sondern von der Gesamtheit der Fans durchgesetzt werden. Ich wünsche dem 1.FC Nürnberg alles gute und hoffe würde gesamte Liga, dass Eintrittspreise bezahlbar bleiben und die Kommerz im Fussball zurück geht.
    Mit Grüßen aus Gelsenkirchen
    Jones

  2. Rob sagt:

    Stimmt nicht das es in München keine Karten für 15 Euro gibt. Wir (Kommando 2010) hatten dieses und letztes Jahr ein paar Karten für 15Euro. Warscheinlich ist dieses Kontingent aber nur sehr klein (von den rund 60 Karten für unseren Bus warens ca 20 für 15 Euro) damit die Bauern behaupten können das sie ja Karten für diesen Preis anbieten.

  3. Glubberer 1968 sagt:

    Jetzt mal ganz ehrlich, ich lese hier immer wieder gegen Kommerz!!
    Ja, was seid ihr denn für Träumer? Die Bundesliga und die Championsleague läuft nun mal über den TV, da schauen Millionen zu, also ist es auch ein Millionengeschäft,logisch oder? Da kann ich nicht sagen, wir in Nürnberg spielen Bundesliga und finanzieren alles selbst, nach dem Motto: wir sind die Insel des Glückseeligen…
    Ich denke da sind vor allem die Ultras völlig planlos,die gegen Kommerz sind, aber den Verein auf ihre naive Weise ruinieren,weil Sponsoren wegen Ultraskrawallen wie in Rostock aussteigen,und der Verein die Unkosten(und beim Club Zäune!!) an den Fan weitergeben muß!! Gutes Beispiel wie man von Kommerz profitieren kann,ist zum Beispiel die Fü-Weststadt.Das Pokalspiel gegen Lüdenscheid-Nord findet nur deshalb im traditionsreichen Ronhof statt, weil der Verein über Fernsehgelder die Unkosten decken kann,die durch den Verzicht aufs Max Morlock Stadion entstehen.
    Angemessene Eintrittspreise sind heutzutage in der Bundesliga nur über gute Sponsoren zu erreichen, ist zwar scheiße,aber Realität!!
    Und der Kommerz ist ja ein globales Problem und in jeder Spitzen Sportart vorhanden,zählt doch mal die Werbeunterbrechungen beim Boxen während eines Klitschko Kampfes.Es ist zwar schade,daß der Club so heftig bei den Schönwetterfans hinlangt,aber auch der Ruhmreiche muß in diesem System überleben.Und ich finde es einen fairen Kompromiß,daß eben der Dauerkartenbesitzer oder das Mitglied nicht mehr bezahlen muß.Daher wäre ein Boykott auch ein totaler Schmarrn!!Und Münchner,die das nicht bezahlen wollen, sollen zu Hause bleiben.Warum auch nicht,die müßen sich ihr Geld eh einteilen bei Champions-League,DFB Pokalund Ligaspielen,oder wo die sonst noch überall spielen!!
    PS:Rückt mal lieber den Dürer raus,liebe Münchner,dann könn mer noch mal über ermäßigte Eintrittspreise verhandeln,Ihr Weißwürscht!!

  4. “Rückt mal lieber den Dürer raus,liebe Münchner,dann könn mer noch mal über ermäßigte Eintrittspreise verhandeln,Ihr Weißwürscht!!”
    Jawoll!!! 🙂

    Witzig ist dabei ja auch, dass man sich beim Bundesliga-Fussball weniger Kommerz wünscht und in anderen Sportarten leiden die Sportler unter zu wenig Kommerz! Wir haben gerade hier in Franken eine Menge Sportler, die erheblichen Aufwand betreiben und die Weltmeister sind! Aber sie können nicht davon leben, weil es eben kein TV-Sender gibt, der unbedingt darüber berichten will!

  5. Glubberer 1968 sagt:

    Genauso ist es Bomber!! Zum Beispiel der Frauenfußball(ohne jetzt Lothar Matthäus zu zitieren..) will ständig mehr Aufmerksamkeit,aber da gehts letztendlich auch nur ums Geld,um zu überleben.Ich finde der Club hat da schon einen guten Kompromiß fürs Derby gefunden,was auch zunehmend schwieriger wird.Muß man fairerweise anerkennen,auch wenn der Club ein Depp ist.
    Nochmal Danke für diesen Beitrag,der zur Diskussion einlädt,denn oft is nix so,wie es auf den ersten Blick scheint!Leider..

  6. Claus sagt:

    Der Topzuschlag für das Bauernspiel ist ja erst so hoch, seit der Club soviele Dauerkarten absetzt, da muss dann eben der Rest bluten. Einen Fünfer wie früher würde ich ja akzeptieren, für Heimspiele, die vorraussichtlich ausverkauft sein werden. Bis dato gibt es aber nur eines, vielleicht kommt nächste Saison DAS Derby dazu, da wird man dann ähnlich zuschlagen.
    Das Bauernspiel steht genau deswegen auch auf meiner Boykottliste, es sei denn, es findet sich eine nicht genutzte DK. Ich bin jedenfalls nicht bereit, fast das doppelte zu bezahlen.

  7. Chrissel sagt:

    @Bomber

    Genau richtig! Leute holt euch eine Dauerkarte!

    @Alle

    Ich finde auch das der FCN das genau richtig macht mit der Preispolitik beim Bauernspiel! Er sollte das dreifache für eine Karte verlangen! Dann gibts immer noch gescheite Leute die sich um 5 Uhr früh anstellen! Schaut nur mal beim Bauernspiel auf unsere Gegengerade! Da sitzen dann wieder zig Tausende Stadion-Touristen aus dem Umland die sich stolz als Bauernanhänger outen! Für diese Leute empfinde ich kein Mitleid! Alle aufrichtigen und leitgeprüften Glubb Fans haben seit Jahren Ihre Dauerkarte!!!

    PS: Wenn ich keine Dauerkarte besäße, hätte die Partie FCN – FCB überhaupt keinen Reiz für mich! Würde mich auch nicht mal für Karten anstellen! Kann die Euphorie sowieso nicht ganz verstehen! Jeder von uns hat diese Partie schon zig mal mitgemacht! Immer irgendwie das gleiche…

    Aber zurück zum Thema: Wir werden doch Auswärts mittlerweile auch nicht anders behandelt! Ob München, Dortmund oder Hamburg, überall muß man tief in die Tasche ( für ein Ticket ) greifen! Obwohl die Begnung HSV – FCN od. BVB – FCN kein Derby oder Topspiel im Klassischen Sinn ist ( billigstes Sitzplatz Ticket Gästebereich für fast 40 Euro!!! Da fährt man halt einfach nicht mehr hin und fertig! Die SKY Bars freuen sich!!!

    Der heutige Fußball kann ohne Kommerz ( TV Gelder , Werbung )nicht existieren! Ich bezweifle aber das die Vereine zu 100% auf die Zuschauereinnahmen angewiesen sind! Der Glubb kalkuliert auch mit einer Zahl X! Das ist doch alles ein Nebengeschäft! Den Vereinen der 1. Bundesliga ist es doch scheißegal ob das Stadion voll ist oder nicht! Der Glubb könnte auch mal einen Spieltag in der Saison z.B. zum Familien Tag ausrufen ( wie z.B. in England – Familien erhalten spezielle Kontitionen ) oder bei schwächeren besuchten Spielen ( Freiburg / Wolfsburg ) Karten an Schulen anbieten bzw. verschenken! Warum nicht???? Das wäre doch eine super Möglichkeit neue Fans zu finden / binden! Das hat der FCN ja nicht nötig!!! Lieber ist das halbe Stadion leer!

    Mfg Chrissel

  8. @ Chrissel: Der FCN “verschenkt” Karten an lokale Fussballvereine und Schulen! Aber beim dem Derby denke ich, gibts nix geschenkt!

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