Mal wieder ist Jahreshaupt-versammlung beim ruhmreichen FCN, aber dieses Mal wartet jene mit einem Novum auf: Aufgrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal in der 120jähigen Glubb-Geschichte kann man diese Veranstaltung nicht in einer Halle oder einem Saal besuchen, sondern nur online! Wenn man sich so ansieht, wie die Zahlen der Neuinfizierten zuletzt wieder steigen, eine absolut vernünftige Entscheidung!

Die Aufmerksamkeit für diese JHV ist ziemlich hoch, was an der Online-Tatsache liegen kann, oder aber auch daran, dass es für 3 Plätze im Aufsichtsrat ganze 18 Kandidaten gibt!!

Viele Zeitungen und Online-Magazine haben genauso wie der Verein ganz neutrale Übersichten zur Verfügung gestellt, bei denen man sich vorab informieren kann, wie z.B. hier bei den Nürnberger Nachrichten.

Der Glubb-Blog hat hier den Vorteil NICHT zu dieser Neutralität verpflichtet zu sein! Die langjährigen Leser wissen, dass obwohl bei den Spielen meistens ausgeglichen und abwägend, ich hier doch immer mal einen Standpunkt vertreten kann.

Spieler, Grethlein, Könige und Ruhe

Vorne weg noch zwei Dinge: Eine “Online-JHV” birgt sowohl Chancen wie auch Gefahren! Für mich als Demokraten steht bei den Vorteilen ganz klar die Möglichkeit einer Teilnahme für viel mehr Mitglieder, da kein An- oder Abreise unter der Woche organisiert werden muss! Zudem dürfte es größeren Fan-Gruppierungen diesmal nicht möglich sein mit Buh-Rufen und Pfeifkonzerten Einfluss auf die Versammlung zu nehmen. ABER auch mir ist klar, dass bei einer Teilnehmerzahl im hohen Tausenderbereich die Wortmeldungen der Mitglieder den Rahmen leicht sprengen können, was eventuell zu einer Welle von “Versammlung verlassen”-Klicks führen könnte. Denn merke: Die Vorstellung der Kandidaten dürfte selbst Nicht-Griechen zu Aeternitas beten lassen, da selbst falls sich jeder Kandidat kurz fasst und exakt bei seinen 3 Minuten Vorstellung bleibt, es eine Stunde dauern dürfte! Ich hoffe dass die Mitglieder vernünftigerweise diesmal auf den Bericht der “Fädder-Fohna im Nachbarsgaddn” verzichten mögen!

Spieler:

Natürlich ist die Überschrift etwas provokant, denn auch ich freue mich verdiente Spieler aus alten, womöglich erfolgreicheren Zeiten beim Glubb zu sehen. Doch ist der Aufsichtsrat das richtige für ehemalige Spieler? Wir merken uns: Der AUFSICHTSrat soll die Vereinsführung beAUFSICHTIGEN und ggf. Schlüsse ziehen!

Ganz klar, ich schätze Öchler (“für Deutschland, Klinsmann raus!”), Driller (ich trage sein 2001-Aufstiegsshirt heute noch) und Pokalsieger Pagenburg sehr! Dennoch fürchte ich dass die viel geforderte “sportliche Kompetenz” hier leicht zu einem Gegenpol zur sportlichen Leitung im Verein führen kann und somit zu Unruhe!

Zudem käme hinzu, dass die Presse womöglich dann nicht mehr den Aufsichtsratssprecher um Stellungnahmen bitten würde, sondern den Ex-Spieler, was wieder Unruhe oder ausgeplauderte News zur Folge haben könnte. Zeiten, die wir gottlob hinter uns gelassen haben.

Grethlein:

Was mich zu Dr. Thomas Grethlein führt, ein wahrhaft verdienter Aufsichtsratsvorsitzender. Denn während sich einige über seinen TV-Auftritt mit Bierflasche und Zigarre, laut “Eff Zeh Änn” brüllend, echauffierten, war ich begeistert. Denn, stehen wir nicht auch mit Bier, vielleicht Kippe und Anfeuerungsrufen im Stadion? Ist es also nicht einer von UNs? Schüttelt man nicht vielerorts den Kopf über die “Häppchen speisenden Schicki-Mickis” in der Vereinsführung?

Dazu muss unbedingt mal erwähnt werden, dass in der allgemeinen Wahrnehmung offenbar nicht durchgedrungen ist, dass es nicht nur Meeske war, der den 1.FC Nürnberg wieder bei der regionalen Wirtschaft “salonfähig” gemacht und den langfristigen Deal mit der Nürnberger Versicherung auf den Weg gebracht hat. Herr Grethlein hat hier ein hervorragendes Standing, hab ich mir sagen lassen, also finde ich hat er auch seine Wiederwahl verdient.

Könige:

Wenn es irgendwo Aufmerksamkeit gibt, dann gibt es auch immer die Leute, die sich darin sonnen wollen. So ist auch der Kren-König aus Baiersdorf (“bayerischer Kren” aus Franken) wieder bei der Wahl dabei, nachdem er 2018 mit seiner Kandidatur und der eigenartigen Satzungsänderung gescheitert war. Irgendwie werde ich nicht schlau aus seinem Engagement. Mal tritt er an mit einer ganzen “Mannschaft” für den Aufsichtsrat und will Pro Club 2020 verkünden, ist dann aber als Sponsor im Stadion einer, der nach einer Choreografie das Geld vom Verein zurückfordert, weil das Schamel-Schild nicht zu sehen war! Vielleicht fragt ja mal einer nach in der Versammlung? 😉

Aber das scheint nicht der einzige König zu sein. Ich meine, mir ist klar dass es Wahlkampf ist und man auf sich aufmerksam machen möchte. Aber wenn jemand das gesamte Pressehaus Nürnberg angeht, nur weil er mit seinem Kurzsteckbrief nicht einverstanden ist (Bayraktar), dann malt man sich doch als Mitglied aus, was er erst als gewählter Aufsichtsrat machen würde, wenn er mit etwas nicht einverstanden ist.

Ruhe:

Dass wir in den letzten Jahren beim 1.FC Nürnberg einen Aufsichtsrat haben, der sich durch strukturiertes und vor allem ruhiges Arbeiten hervortut, ist ein sehr wertvolles Gut! Die Zeiten, in denen sich gefühlt jeder Aufsichtsrat vor ein Mikrofon stellte, Internas ausplauderte und teilweise deswegen Trainerkandidaten von einem Engagement in Nürnberg absahen, gehören der Vergangenheit an.

Zudem gehört der FCN zu den 5 Mannschaften in 1.und 2. Liga, der die Corona-Krise bisher unbeschadet überstanden hat, was absolut für eine Weiterarbeit des bisherigen Gremiums spricht.

Eine derartige Leistung ist aber leider in der Presse ziemlich untergegangen. Aber klar, davon berichtet kein “Edel-Fan” und man kann nicht meckern, darum fand es beim Boulevard keine Beachtung…

Fazit:

So wie ich bei politischen Wahlen fordere, dass sich Wähler informieren, so fordere ich das für FCN-Mitglieder eben auch. Da Sie, werter Leser, hier gelandet sind, sind sie schon mal auf dem richtigen Weg, meine ich.

Natürlich ist das geschilderte hier meine persönliche Einschätzung, die sich aber auf Informationen stützt, die ich nicht für mich behalten wollte.

Ich plädiere dafür, die erfolgreiche Arbeit (Gesundung des Vereins) weiter zu führen und die Ruhe im Gremium zu bewahren. Inwiefern es sinnvoll ist, dass ein Aufsichtsrat nach seiner Wahl weiterhin im Glubbforum posten möchte (Heider), sei Mal dahingestellt. (Update: Peter Heider hat gemeldet, dass er “nur im Falle seiner Nichtwahl dem Forum erhalten bleibt”, danke für den Hinweis!)

Wir benötigen gut vernetzte Personen, wie Dr. Thomas Grethlein und Menschen, die sich mit Wirtschaft auskennen und langfristig denken, wie Prof. Dr. Matthias S. Fifka!

Denn dafür wählen wir diese Leute, damit wir Fans wieder “von Spiel zu Spiel” denken können!

Auf eine friedliche und zügige Mitgliederversammlung!

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4 Kommentare zu “FCN-JHV: Auch online bitte keine Spieler oder gar Könige!”

  1. shultzie sagt:

    Du hast meine Gedanken sehr treffend zusammengefasst. Leute wie Ö, Driller und Co. haben in einem Gremium, das sich in den letzten Jahren wieder erst mühsam das Attribut “seriös” wieder erarbeitet hat, meiner Ansicht nach genauso wenig zu suchen wie Siggi “Nickerla” Schneider oder ein CEF-“Experte”. Hoffen wir mal, dass viele andere ähnlich denken und Dr. Grethlein wiederwählen. Schade finde ich, dass Müller nicht mehr kandidiert, aber Prof. Fifka scheint da ein adäquater “Ersatz” zu sein.

  2. Wunderbar! Freut mich, dass ich mit diesen Meinungen nicht alleine dastehe!

  3. Petzer Heider sagt:

    Die Aussage das ich auch nach meiner möglichen Wahl weiter im Clubforum posten möchte ist schlichtweg falsch und ich fordere hiermit eine Gegendarstellung.
    Ich werde dem Forum erhalten bleiben für den Fall das ich nciht gewählt werde.

    mfG

    Peter Heider

  4. @Peter Heider: Danke für die Richtigstellung.

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