Was ist nur mit dem Glubb los? Dachte man das chaotische Ausscheiden aus dem DFB-Pokal in Kaiserslautern wäre der Tiefpunkt gewesen, so folgte ein paar Tage später das blutleere 1:3 in Bochum als endgültiger Tiefpunkt, der auch Trainer Damir Canadi den Posten kostete. “Endgültiger Tiefpunkt? Hold my beer” dachte sich da der 1.FC Nürnberg und lieferte einen völligen Offenbarungseid mit einer desolaten 1:5-Heimniederlage, die das Bochum-Spiel noch toppen sollte. Nun dürfte auch dem letzten klar sein: Es lag nicht nur am Trainer Canadi!

Der Glubb lieferte zu Beginn die besten 5 Minuten seit langem. Fast als die ersten Fans schon wieder voll versöhnt waren, rumpelte der erfahrene Sorg an der Mittellinie völlig kopflos und zu großem Risiko auf ein Kopfballduell zu, das er verlor und somit seine komplette Abwehrseite entblößte. Ein Bielefelder war durch, legte zurück und Clauss vollstreckte. Der 18jährige Willert ohne Chance.

Nun waren alle beim FCN geschockt, das nutzte die Arminia nur drei Minuten später zum 2:0: Schnell über die linke Abwehrseite kombiniert, in der Mitte Vogelsammer angespielt, der trocken einnetzte. Willert wieder ohne Chance. Weitere 2 Minuten später spielte Hartherz einen weiten Querpass zu Klos, Willert wusste nicht ob rausgehen oder mitlaufen und Klos schob zum 3:0 ein. Ja, damit was das Spiel dann mehr oder weniger vorbei. Willert parierte noch mal im 1-gegen-1 und vorne gabs einige Eckbälle für den Glubb. Doch “der nachfolgende Eckball brachte nichts ein” könnte bald auf T-Shirts gedruckt werden. 😉

Nach der Pause loderte die Flamme der Hoffnung…. genau 42 Sekunden lang. Denn in der 59. Minute brachte der 7. Eckball für Nürnberg endlich etwas ein: Sörensen in der Mitte mit dem Kopf. Jubel im Stadion….. noch während der Torhymne überbrückte die Arminia das Mittelfeld und Klose läuft alleine auf Willert zu – 1:4. Keine Chance für den 1,90-Meter-Torwart.

Nun der Glubb sämtlichem Willen zum Aufbäumen beraubt. Yabo konnte noch völlig frei zum 1:5 einköpfen, hier muss ich sagen, denn hätte Willert halten müssen. Aber wenigsten in der letzten viertel Stunde konnte Willert dann noch zeigen, was er kann, als er ein paar Mal rettete, cool im Duell auf den Ball stieg und schließlich mit “außer Willert, könnt Ihr alle gehen” gefeiert wurde – ehe völliger Hohn und Spott über die Mannschaft hereinbrach. Aus. Peinlich.

Fazit:

In der Mannschaft stimmt es überhaupt nicht mehr, Canadi war wohl nur bedingt der Grund – aber zumindest konnte es das auch nicht bekämpfen. Gerade der Mannschaftsgeist, der uns in den letzten Jahren ausgezeichnet hat, scheint komplett weg zu sein. Die meisten Spieler spielen nur für sich. Keine Unterstützung für den Kollegen. Ich könnte viele nennen, aber vor allem Hack fällt mir hier auf, der sich immer wieder festdribbelt, statt zusammen zu spielen. Ein neuer Trainer müsste hier quasi bei Null anfangen.

Was ich übrigens ziemlich mies fand, war dass nach dem Spiel die Kameraden nicht zum jungen “8-Gegentore-Willert” gegangen sind. Nur Marek Mintal und der Torwarttrainer waren bei ihm. Das lässt tief blicken.

Statistik: Tore 1:5, Torschüsse 14:9, Ballbesitz 50:50%, Zweikampfquote 43.:57%, Laufleistung 116:119km, Ecken 8:1.

RelVoSprung -9 Punkte

Auch wenn ich mir damit langsam blöd vorkomme, aber wir schauen immer noch nach oben – ja, obwohl ich weiß, dass das untere Ende näher ist. Hamburg kam über ein 1:1 nicht hinaus und der VFB Stuttgart verlor sogar. Nun ist Bielefeld neuer Tabellenführer und das zurecht, auch wenn wir heute echt schlecht gespielt haben.

Fans:

Schon vor dem Spiel hingen Plakate über die Nordkurve verteilt: “Gemeinsam den Karren aus dem Dreck ziehen. Jeder kämpft. Jeder gibt alles. Keine Ausnahmen. Keine Ausreden.” Schöne Forderung, so hätte sich das jeder heute gewünscht. Doch auch die Ultras wurde heute von der unfassbaren Selbstaufgabe überrascht und stellten den Support ein. Nach dem eigenen Verständnis der Ultras, die für “bedingungslosen Support” stehen, eine Aufgabe der eigenen Werte.

Leider war darum der Hohn und der Spott der anderen Blöcke in der Nordkurve besser zu hören, die Ultras haben ihnen quasi ihre Bühne überlassen. Auch wenn das nach den Leistungen der letzten Wochen verständlich ist und dieser Fatalismus eine echt fränkische Eigenart ist, ist es sicherlich nicht sinnvoll jetzt noch auf die Truppe einzuprügeln. Aber wenn das heute wirklich der Tiefpunkt war, dann soll da für mich in Ordnung gehen.

Nun sollte rasch ein Trainer gefunden werden, damit dieser die Länderspielpause noch voll nutzen kann. Ich persönlich rechne (wünsche?) ja mit Markus Anfang, obwohl Achim Beierlorzer ja seit Samstag frei ist. Aber auch Jens Keller und Daniel Meyer sind wohl noch im Rennen. Es sollte auf jeden Fall ein erfahrener Trainer sein, der mit den gegebenen Mitteln (der vorhandenen Mannschaft) ordentlich arbeiten kann.

Vielleicht hatte dieser Auftritt heute ja sein Gutes, denn ein neuer Trainer kann völlig befreit agieren. Schlechter als jetzt geht es ja fast schon nicht mehr. Allerdings wäre die erste Aufgabe das undankbare Frankenderby in Fürth. Gut, sollte der neue Trainer das wider erwarten gewinnen, hätte er mit einem Schlag das gesamte Umfeld versöhnt. Na das würde sich doch lohnen! 🙂

Alles für rot-schwarz


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1 Kommentar zu “FCN – Bielefeld 1:5! Auch unter Mintal fällt die Truppe auseinander!”

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