In dem Prozess gegen die "Bayern-Fans", die am 05.05.2007 auf der Rastanlage Würzburg-Nord friedliche Nürnberger Fußball-Fans überfallen haben, wurden heute die Urteile gegen drei gewalttätige Rowdies gesprochen. Bei der Attacke wurden damals sechs Personen verletzt – Hannelore, die 45-jährige Frau des Busfahrers verlor ihr linkes Augenlicht!

Das Amtsgericht Würzburg sah es als erwiesen an, dass die drei Angeklagten bei dem Angriff auf Mitglieder des Supporters Club Nürnberg an der Autobahnraststätte in entscheidender Weise beteiligt waren.

  • Der 21-jährige Angeklagte aus Sonthofen wurde wegen schwerer Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, schweren Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt (hatte eine der beiden Flaschen in das Innere des Busses geworfen).
  • Der 22-jährige aus Oberfranken erhielt ein Jahr und sechs Monate (hatte den Busfahrer mit einem brutalen Tritt niedergestreckt)
  • Der 26-Jährige aus Emskirchen erhielt ein Jahr und vier Monate.

Welches Wurfgeschoss die schwere Verletzung verursachte, konnte das Gericht auch durch die Anhörung von 40 Zeugen nicht abschließend klären. Außer für den 21-jährigen Angeklagten sind die Urteile bereits rechtskräftig.

Bei den Bewährungsauflagen stehe die Entschädigung für die verletzte Frau im Mittelpunkt, so der Vorsitzende Richter Peter Wohlfahrt ("Sie sind ohne Prüfung der Lage einfach losgelaufen wie eine Meute Hunde zur Jagd. Das war nichts anderes als ein Sturmtrupp"). Das Gericht verpflichtete die Angeklagten, zu arbeiten und regelmäßige Schmerzensgeld- und Schadensersatzzahlungen von insgesamt 11000 Euro zu leisten.

Außerdem darf keiner von ihnen während der dreijährigen Bewährungszeit bei einem Bayern-Spiel im In- oder Ausland im Stadion sein oder an einer Schickeria-Veranstaltung teilnehmen, sonst droht Gefängnis (heißt das nun Vorsicht bei Länderspielen?).

Der Anwalt von Hannelore Bernd Scharinger zeigte sich mit dem Urteil im Wesentlichen zufrieden, da für ihn "die Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung und die Zahlung von Schmerzensgeld und Schadenersatz" wichtig war. Hannelore habe durch die Tat und die vier Operationen "ein wirtschaftliches Desaster erlitten" so der Rechtsanwalt weiter.

Mehr Informationen hier:

Völlig wertfrei für Euch zusammengefasst von Bomber Manolo
(Nicht dass ich wieder falsch verstanden werde, so wie an dem Tag, als ich per Handy aus einem anderen Bus berichtete)


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4 Kommentare zu “Bewährung nach Würzburger Raststättenüberfall”

  1. StoiBär sagt:

    Ein Auge kostet also 11.000 Euro! Na super!

  2. Ja wie bei den Amis: Ein Toter in Kabul kostet 250 Dollar!

  3. sven sagt:

    Na was für ein “Witz”; ich finde die 3 gehören mindestens für 1 Jahr in die Kiste!
    Da verstehe ich aber unsere Justiz nicht, wenn ein “lumberter Arschtritt” in der Allianz-Arena eine Geldstafe von 1500.-Euro zur Folge hat.
    Wo ist denn da bitte die Relation?
    naja, die Schickeria halt!

  4. Al Gore sagt:

    Ich komme aus Würzburg und habe den Prozess gespannt verfolgt. Im ersten Moment habe ich auch gedacht, wieso die nicht in den Bau wandern. Jetzt bin ich der Meinung, dass der Frau mehr, auch wenn das nicht sehr viel Geld ist, geholfen ist, wenn die Typen arbeiten und das Schmerzengeld abstottern, als wenn sie einsitzen und nichts abgeben können.

    Das zusätzliche Stadionverbot ist zu kurz! Und Bayern-Fans sind diese Schwachmaten auch nicht.

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