Der alte Spruch “Es war schon immer etwas besonderes ein Clubfan zu sein” erhält zur Zeit eine völlig neue Bedeutung! Denn nach dem “unfassbaren Verlauf” des Frankenderbys und dem abermaligen Erstrundenaus gegen einen unterklassigen Gegner im DFB-Pokal, winken die meisten Glubberer nur noch ab wenn einer fragt “Und? Unser Glubb?”.

Wenngleich das ja nicht alles ist, denn schließlich reagiert das Umfeld nun auf diesen erneuten Tiefpunkt – bzw. auf diese seit Ende August 2013 andauernde Talsohle. Wir erinnern uns: Damals wurde aus einem “ganz passablen Saisonstart” durch ein 0:1 gegen Augsburg ein “Desaster” – und das Desaster führte bis in die 2.Liga.

Nun haben wir also eigentlich durchgehend Unruhe im Umfeld und um das vorweg zu nehmen, nur entsprechende länger andauernde positive Ergebnisse beenden diesen Zustand. Denn alles was nun passiert, passiert im Schatten des “Fürth hat uns verdroschen“-Gefühls.

Ein paar Beispiele:
– Nürnberg holt den unbekannten Mössmer. Reaktion: “Wer isn des? Mensch wir sparen uns zum reichsten Drittligisten!”
– Nürnberg hört sich bei großen Namen um. Reaktion: “Etz kaufms in Panik alles zam, oder wie?”
– Nürnberg reagiert gegen Ende der Transferperiode auf die schlechte Phase und holt neue Spieler. Reaktion: “Typisch, so dauert die Eingewöhungsphase noch länger”
– Andi Köpke trägt sich als Torwarttrainer der Weltmeisterelf von 2014 ins Goldende Buch der Stadt Nürnberg ein. Reaktion: “Der hat doch auch a Ahnung und Verbindungen. Enttäuschend dass der nix beim Glubb macht.”

D.h. es ist auch irgendwie egal, was sie da gerade am Valze machen, denn bei den derzeitigen Ergebnissen ist es eh falsch. Irgendwie befinden wir uns in einer dieser Phasen, die man aus amerikanischen Filmen kennt, in der immer Typen mit “Das Ende ist nah”-Schildern in der Gegend rumstehen. 😉

Doch zurück zur Glubb-Realität, in der es die Verantwortlichen wieder einmal geschafft haben, den kleinen Kredit den sie noch hatten, zu verspielen. Ja und Bader, würde er jetzt wie Jesus dereinst übers Wasser laufen, würden sie alle wettern: “Zu blöd zum Schwimmen! Bader raus!

“Bader raus” ist keine Meinung, sondern ein Reflex auf schlechte Glubb-Spiele!

Doch zurück zur Nachbetrachtung und dem “drunter und drüber” – ihr merkt schon, in diesen Tagen ist es schwer sich kurz zu fassen. Eben gerade jener “kreditlose” Martin Bader hatte nach dem erschreckend leblosen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal in Duisburg gebeten, doch “sachlich zu bleiben”.

Ok, dann bleiben wir mal sachlich:
– von den vergangenen 15 Pflichtspielen hat der FCN saisonübergreifend ganze 13 verloren und dabei 12:39 Tore erzielt/bekommen!
– wir haben eine völlig neue Truppe, doch Bochum und Fürth mussten auch neue Spieler integrieren.
– es ist Fakt, dass viele unserer neuen Leute Spieler sind, die sich in anderen Teams nicht durchsetzen konnten

Doch muss man auch ganz ehrlich sagen, dass uns jetzt unsere eigenen Sprüche einholen. Denn sagte auch ich noch vor ein paar Jahren, dass ich einem jungen Spieler Fehler eher verzeihe als einem alte erfahrenen, so muss ich nun erkennen: Es ist soweit! Gerade die beiden echt dummen Elfmeter, die uns jeweils auf die Verliererstrasse schickten, haben mit Alessandro Schöpf (20 Jahre) und Niklas Stark (19) zwei verursacht, auf die eine solche Beschreibung echt gut passt.

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht

Und das gilt wohl auch für Fans. Denn es ist schließlich aus eigener Kraft noch alles möglich! Es sind noch 32 Spiele und so weit man heute lesen kann, hat der Glubb wohl zwei erfahrene Leute an Land gezogen: Daniel Candeias von Benfica Lissabon und den ebenfalls 26-jährigen Ermin Zec vom türkischen Erstligisten Genclerbirligi (Spitzname Bosnien-Quirl – und kaum war der Bericht fertig, is der Wechsel auch schon geplatzt). Damit dürfte doch deutlich mehr Kraft nach vorne kommen.

Gleichzeitig hat Mirko-Antonio Colak den Glubb auf Leihbasis verlassen und spielt nun beim polnischen Erstligisten Lechia Gdansk (Danzig). Ebenso soll der dritte Torhüter Benjamin Uphoff ein Angebot vorliegen haben, das er gerne annehmen würde. Für ihn soll Samuel Radlinger von Hannover 96 zum 1. FC Nürnberg wechseln. Gerade um Colak tut es mir leid, weil er mit Herzblut bei der Sache war. Grundsätzlich gibt es nix dagegen zu sagen, wenn er 1 Jahr Spielpraxis erhält. Wenn er sich durchsetzt, dann hat der Glubb eine Option auf ihn und kann ihn holen. Aber Pagenburg und Wießmeier haben gezeigt, dass das auch kein Selbstläufer ist und man erstmal abwarten muss, ob sich der Junge dort dann auch durchsetzt.

Es ist im Moment sicherlich nicht leicht, aber ich bin trotzdem stolzer Clubfan! (Quelle Twitter)

Fazit: Ich werde morgen im Stadion sein und meine Mannschaft unterstützen! Ich gebe ihnen selbstredend noch Zeit, aber muss auch ganz klar sagen, dass für mich am 5. Spieltag (Heimspiel gegen Düsseldorf) und am 10. Spieltag (Heimspiel gegen Leipzig) dann schon richtige Stichtage sind. Und wer weiß, so um den Zeitraum des 10. Spieltags ist dann auch JHV beim FCN, vielleicht ist dann auch eine Abrechnung angebracht.

Bis dahin, versuchen wir nicht alles schlecht zu sehen und schlecht zu machen. Vielleicht zahlt sich dann unsere Geduld mal mit ner jungen, hungrigen, guten Truppe aus. Denn Reuter, Grahammer, Eckstein & Co. haben auch mal eine Chance bekommen. Und man stelle sich mal vor, was heute für ein Gemecker wäre, wenn so eine Hauruck-Aktion wie 1984 stattfinden würde.

Auf dass die guten alten Zeiten einmal wieder kommen! 🙂


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3 Kommentare zu “Nachbetrachtung Duisburg – Glubb 1:0! Ein Durcheinander wie in einem (Bosnien-)Quirl!”

  1. Optimist sagt:

    Wohltuend besonnener Kommentar, Danke!

    Die Wartezeit hat sich ausgezahlt….

    Mir sind auch noch drei typische Kommentare eingefallen, die jetzt wieder die Runde machen werden, nachdem jetzt nochmal nachverpflichtet wird:

    “Warum so spät, wir brauchen immer zu lange”

    und

    “jetzt versucht man noch schnell, die schlechte Kaderzusammenstellung zu kaschieren. Das hätte man doch gleich wissen müssen, aber er wollte ja wieder billig sein, der Sparnickel”

    oder

    “da muss das Kind erst in den Brunnen fallen, bevor investiert wird”

    Und die unbekannte “Billiglösung” Mössmer war mit der beste Mann gegen Duisburg… ja ja, die Nörgler 😉

    So lange das Transferfenster offen ist, sind wir im Aufbau und in der Zusammenstellung. Kritik am unfertigen Werk verbietet sich eigentlich, weil sie eine laufende Entwicklung als abgeschlossene Tatsache behandelt. Höchstens die Bauzeit könnte etwas flotter sein 😉

  2. Dankeschön! 🙂

    “Kritik am unfertigen Werk verbietet sich eigentlich, weil sie eine laufende Entwicklung als abgeschlossene Tatsache behandelt.”
    Auch sehr schön! Genauso ist es. Eine Entwicklung ohne Rückschläge gibt es nicht. Und wenn es so einfach wäre, dann würden es ja alle Vereine machen!

  3. Markus sagt:

    wieder gut geschrieben – bis morgen im Stadion 🙂

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