Die zweite Klatsche in Folge (4:1 beim Karlsruher SC) ist fast einen Tag alt und noch immer schlagen die Wellen des Fan-Zorns in den sozialen Medien hoch und über den Köpfen wieder zusammen (via www.faszination-fankurve.de). Twitter ist schon schlimm, aber Facebook noch schlimmer. “Der Glubb hat sich zur schlechtesten Zweitligamannschaft entwickelt” schreibt da einer, obwohl wir in der Rückrundentabelle ebenfalls im Mittelfeld stehen…? Und natürlich der Trainer, der jetzt nicht die “halbe Mannschaft” rauswirft aber dafür “alles schönredet”. Der muss gleich weg, “den hab ich eh nie mögen”. Immer das gleiche in Nürnberg! Was also jetzt tun?

Flo Zenger hat es geschrieben, bei #KaDepp wurde es im Podcast erwähnt: Es dürfte jetzt wohl jedem klar sein, dass der Glubb nichts mit dem Aufstieg zu tun haben wird.

Dennoch würde ich davon abraten, jetzt Spiele abzuschenken und den vielzitierten “jungen Leuten” übermäßig Spielpraxis zu geben. So gerne ich das auch wollen würde, es muss jetzt ein Sieg her!!

Denn das “schwierige Umfeld” des Nürnberger Clubs zeigte sich gestern wieder. Spieler, denen man vor Wochen noch zugejubelt hat und versprach, den Nachwuchs nach ihnen zu benennen, sind nun “Dreck” (um eines der netteren Worte zu wählen) und hatten “noch nie was gekonnt”. Ebenso der Trainer, von dem man in der Winterpause im Frankenland Angst hatte, dass er zu einem Erstligaverein “geholt” wird, konnte “eh noch nie was”, auch wenn er im Interview erklärt hat, dass man “besser als letzte Saison” ist – was nunmal Fakt ist (derzeit 7 Punkte besser).

Kritik ist natürlich angebracht, übe ich hier ja auch. Aber bei einigen scheint es so, dass sie sich bei jedem Sieg ärgern, weil sie nicht schimpfen können. Und kaum kommt so eine Niederlage, kann man in sozialen Medien mit “ich habs doch immer gesagt” Likes sammeln. Einen ganz besonders schlimmen Zeitgenossen musste ich heute sperren, weil ich diese ausladende Hetze nicht mehr ertragen konnte. Ich mach sowas echt selten, aber diesmal wars mir echt zuviel…

An Tagen wie diesen (bitte nicht singen) zeigt sich wieder, warum Mainz, Freiburg & Co. ruhig arbeiten konnten und können – und etwas aufbauen konnten. Darum sind uns solche Vereine auf Jahre enteilt! Diese Zeit gibt man in Nürnberg offensichtlich den Verantwortlichen nicht. Es muss von heut auf morgen gehen im Traditionsverein, über den ich schon so viel geschrieben hab.

DIESE LIEBE IST NICHTS FÜR FEIGLINGE

Das Team Hecking, Klauß & Co. ist angetreten, den Verein und den Kader stetig aufzubauen. Diese Leute haben den Blick fürs Gesamte, und möchten nicht nach zwei Niederlagen “alles einreissen”. Im ersten Jahr musste man noch im Abstiegskampf zittern. Heuer konnten wir sogar mal oben ranschnuppern, das ist klar eine Entwicklung. Vielleicht schafft man es in der nächsten Saison länger dort oben dabei zu bleiben. In jedem Fall sehen wir junge Talente und ein Team im Mittelfeld – und erinnert Euch: Bis zu Schleuseners Erlösung haben wir vom Mittelfeld-Platz geträumt.

Ich will aber nicht immer auf diese 96. Minute Bezug nehmen, aber seitdem entwickelt sich was, mal gibt es Rückschritte, aber insgesamt geht es vorwärts. Diesen Blick fürs Ganze muss das “schwierige Nürnberger Umfeld” endlich mal lernen!

Wenn also in Zukunft mal wieder jemand “der Glubb is a Depp” sagt, müsste er auch anfügen “und des Umfeld is nu bläider”!

Drum schließe ich heute mit

Alle Ruhe für rot-schwarz

Update: Der Trainer schlägt in die gleiche Kerbe:
“Entwicklung ist auch bei vielen Spielern im Club-Kader ein Thema. Einer davon ist auch Stürmer Erik Shuranov aus der eigenen Jugend, der wenn er trifft, der “beste Stürmer aller Zeiten im Club-Trikot” ist. Und wenn er wie gegen den KSC von Anfang an spielt und unglücklich agiert, “werde ich gefragt, wieso ich ihn nicht früher ausgewechselt habe”.”
Klauß: “Geben das Spiel in fünf Minuten her”


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6 Kommentare zu “„Habi scho immer gsachd“: Das schwierige FCN-Umfeld”

  1. Derbfuss sagt:

    Dankschenn!! Du schbrichst mer aus der Seele.

  2. Muffi 8 sagt:

    Sehr treffend zusammengefasst. Jetzt kommen wieder alle Schwarzmaler und Fatalisten aus ihren Löchern. Wenn man jedesmal bei 2 Niederlagen in Folge alles vor die Tür setzt was nicht bei drei auf dem Baum ist, wird sogar Zweitligafussball in Nürnberg schwer zu halten sein. Ich sehe die Entwicklung jetzt auch nicht durchweg positiv, jedoch gehs grundsätzlich in die richtige Richtung und es gibt ja auch keine Alternative.

  3. @ Derbfuss: Dankeschön! 🙂

    @Muffi8: Richtig, sicherlich ist Kritik angebracht, alles kann ich auch nicht verstehen. Aber im Großen und Ganzen passt die Richtung. Also unverständlich wie man mit Unterstützung von der BLÖD schon wieder eine Trainerdiskussion aufmachen kann!

  4. Matze_Nbg sagt:

    – Und kaum kommt so eine Niederlage, kann man in sozialen Medien mit “ich habs doch immer gesagt” Likes sammeln –

    Sehr treffend und traurig!

    Allgemein ist mein Eindruck und ähnlich wie es der Blog beschreibt, ob Lob oder Kritik, ob am Stammtisch oder in sozialen Netzwerken, ob beim Fußball oder in der Politik oder oder oder…, es werden die extremen Meinungen / Bewertungen leider immer mehr. Teile unserer “Fans” sind da ein Paradebeispiel.

    Beunruhigende Entwicklung. Wohin das wohl noch führen wird…

  5. @Matze_Nbg: Da hast Du Recht, gerade auch in der Politik wird es immer “uferloser”. Musste sich Kohl noch als Birne “beschimpfen” lassen, wurde über Merkel ganz was anderes gesagt. Wer weiß was Scholz noch zu hören bekommt.

  6. […] während die Fans postulieren, dass es aufhören müsse, dass man “alles schönredet” (n-town.de/glubbblog/), wobei doch jedem klar sein müsste dass “diese Liebe nichts für Feiglinge” sei und […]

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