Unfassbar! Der 1.FC Nürnberg macht abermals ein gigantisch gutes Spiel, bleibt aber auf dem einen Punkt für das Unentschieden sitzen. Wie schon in der Woche davor beim 1:1 in Hamburg können die vielen 100%igen Torchancen nicht verwandelt werden. Schaffte man beim HSV wenigstens eines, so stand diesmal die doppelte Null auf der Anzeigetafel. Doch Verärgerung kommt beim Nürnberger Anhang nicht auf, dafür zeigt die Klose-Truppe endlich all das, was man die letzten Jahre vermisste. Wieder zollte das Publikum Respekt und Anerkennung für die Leistung. Aber langsam müssten sie sich mal wieder richtig belohnen.
Es war gerade mal ne Minute gespielt, da legt Tzimas auf Justvan und dessen Schuß kann Torhüter Krahl gerade noch über die Latte lenken. So kanns weitergehen!
In der 10 Minute dann Jubel in der Nordkurve, der jedoch leider bald wieder verstummte: Tzimas hat den Ball nach einer Vorlage von Knoche ins Tor befördert, doch der Kapitän stand im Abseits. Jedoch schöne Idee, einen Freistoß auf diese Weise auszuführen.
In der 16. Minute legt Soares auf den umtriebigen Tzimas ab, der seinen Gegenspieler abhängt und den Ball aus spitzem Winkel über Krahl lupft. Der Ball prallt an den langen Innenpfosten und springt wieder zurück vors Tor. Oh mann, bei einem runden Pfosten sind das Zentimeter, die über “Reingehen” und “Rausspringen” entscheiden.
Danach drückt der Glubb immer wieder und kommt zu Halbchancen. Alle hier aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Phantastisch, wie sehr die Jungs Bock auf Offensive haben! Kurz vor der Pause versucht Tzimas aufs lange Eck zu schlenzen, doch Krahl war inzwischen ebenso “warm geschossen” die Heuer Fernandes eine Woche zuvor. Der faustet den Ball spektakulär aus dem Eck. Das wird wohl wieder ein Gegner-Torwart in der Elf der Tages.
Nach der Pause das gleiche Bild: Nürnberg rennt an! In der 49. passt der starke Soares vors Tor, wo Tzimas völlig freisteht und flach vollstrecken will, doch Krahl ist mit dem Fuß dran. Das gibts doch nicht!
Plötzlich ist der Lauterer Ache durch und grätscht den Ball über das Tor vorn Reichert. Das hätte fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Wenig später in der 53. wieder Ache, der Reichert zu einer Parade zwingt. Werden die Nürnberger langsam müde?
Keineswegs: Lubach setzt sich durch und wird kurz vor dem Abschluß gerade noch per Grätsche gestoppt. Dann Emreli mit einem Kopfball und Tzimas wird ebenfalls durch eine starke Grätsche im letzten Moment gestoppt.
Klose bringt frische Spieler. Lubach mit einem Volleyschuß, den Krahl aus dem linken Eck fischt. Unfassbar.
Aber der 78. Minute ist den Lauterern deutlich anzumerken, dass sie mit dem 0:0 sehr gut leben könnten. Sie versuchen den Ball sehr defensiv in den eigenen Reihen zu halten. Um dagegen anzukämpfen, sind die Nürnberger zu müde. Außerdem stürmen statt Tzimas und Emreli nun Schleimer und Goller. Das ist statt der “neue Glubb” der von letzter Saison. Nichts gegen die Jungs, aber meine Hoffnung schwindet.
In der 83. wieder Ache, der eine lange Flanke volley nimmt und knapp über die Gambel wuchtet. Wäre ein Traumtor geworden. Dann war AUS.
Fazit:
Die Jungs machen richtig Bock! Absolut! Zwar verließ man Kopf schüttelnd das Stadion, aber aus anderen Gründen, als letzte Saison immer. Wie kann das sein, dass diese Chancen nicht reingingen – zumal sie auch gut geschossen waren. War ja nix dabei, was man als “kläglich vergeben” oder “schlecht zuendegespielt” bezeichnen könnte. Pech und ein hervorragend aufgelegter Torhüter waren heute das Problem. Doch wenn die Jungs so weitermachen, werden die Dinger auch irgendwann wieder reingehen – und dann läuft es von selbst. Ich vermute mal, wenn eine der ersten Chancen reingegangen wären, wäre es vermutlich ein 4:0 oder so geworden. Schade, aber weitergehts.
Statistik: Tore 0:0, Torschüsse 14:13, Ballbesitz 40:60%, Zweikampfquote 47:53%, Ecken 12:1. Wieder habe ich die xGoal-Werte rausgesucht: 2,54:1,05! Denn heute muss man einfach sagen, dass die Statistik ein “falsches” Bild vermittelt. Bei Nürnberg waren es Chancen, bei Lautern oft Verzweiflungsbälle, ohne verschweigen zu wollen, dass Ache durchaus gute Möglichkeiten hatte.
RelVoSprung -3/+7:
Leider haben wir uns hier verschlechtert. Der Abstand nach hinten hat sich verringert. Aber nun ernsthaft: Mit Unentschieden kommt man eben nicht voran, aber wir stehen weiterhin super da auf Platz 7. Denn der Tabellenführer Hannover hat 3:1 in Elversberg verloren, bleibt aber dennoch dort oben, weil der 2. Paderborn und der 3. Düsseldorf sind 1:1 getrennt haben.
Dahinter der KSC, der gegen Münster nur zu einem 1:1 kam, dahinter der HSV, der in Braunschweig 3:1 verlor, punktgleich mit Elversberg. Dann kommen Köln (1:0 gegen die Westvorstadt in der 94. Minute) und Nürnberg auf Platz 7 punkt- und torgleich.
Am Tabellenende aber wurde gepunktet. Zwar bleibt Regensburg Letzter nach einer 2:0 Niederlage auf Schalke. Ulm 17. nach einem 0:0 in Magdeburg und 16. nun Münster, durch den Lastminute-Punkt. Braunschweig und Schalke sind einen Punkt davor.. zwischen dem 12. Darmstadt und dem 13. Fürth ist schon ein gewisser Abstand.
Fans:
Klasse Zuschauerzahl mit über 37.000 an einem Freitagabend im November. Zwar wären am einem Samstag bestimmt mehr Fans aus der Pfalz mitgekommen, aber dennoch toll, dass man in Nürnberg wieder lieber ins Stadion geht.
Das Spiel, wurde im Vorfeld angekündigt, steht im Zeichen der 50+1-Regel, mit der es in Deutschland Kapitalanlegern nicht möglich ist, die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben. Beider Fanlager hatten entsprechende Banner vorbereitet.
Ich persönlich weise aber lieber auf den Banner für den kleinen Levi hin (siehe Bild), der als Clubfan im mittelhessischen Eschenburg die Diagnose Leukämie erhalten hat. Die Glubbfamilie und auch FrankenHilft e.V. sammeln für den Zweijährigen, damit er bald wieder gesund wird. (Paypal FrankenHilft: paypal.me/frankenhilft)
Update: In der Nacht nach dem Spiel ist einer der Vorsänger in der Nordkurve im Alter von nur 41 Jahren verstorben. rip Stefan Hetzel.
Auch wenn es nach solchen Dingen immer schwierig ist auf Fußball zurückzukommen, so blicken wir Glubberer dennoch auf eine Länderspielpause, ehe dann das nächste Auswärtsspiel am Freitag den 22.11. in Paderborn stattfindet. Hoffen wir auf die gleiche Leistung wie gegen Lautern, aber mit mehr Glück vor dem Tor.
Alles für rot-schwarz
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Tags: Clubspiel, Kaiserslautern, Levi
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