Dieser Verein macht einen wahnsinnig! Vor dem Spiel schon auf die Frage, ob der Glubb heute gewinnt, erzählte ich jedem, dass ich ein schlechtes Gefühl habe: „Wenn schon alles mit einem Sieg rechnet, ist das immer schlecht beim Glubb“. Aber dass unsere Jungs gleich so versagen, hätte ich nicht gedacht. Der 1.FC Nürnberg verliert gegen Hertha BSC mit 0:3 und zertritt das zarte Pflänzchen der Hoffnung nach nur einem Spiel wieder. Diesmal gibt es keine Ausreden mehr, Aufbau der Truppe ist abgeschlossen, sie haben alle schon mal miteinander trainiert und gespielt haben sie auch schon. Warum man dann so alles, was ein Fussballspiel ausmacht so dermaßen vermissen lassen kann, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Die Partie wurde angepfiffen, Hertha bleib im Ballbesitz, der FCN hatte keinerlei Zugriff und Reese darf nahezu unbedrängt flanken. In der Mitte setzt Winkler einen Aufsetzer per Kopf aufs Tor – drin. 0:1. Der Matchplan war dahin und Berlin konnte ihr abwartendes Spiel durchziehen. Nürnberg rannte kopflos an und BSC hielt mit Körperlichkeit dagegen.
Schiedsrichter Eckermann ließ zu der Zeit für meinen Geschmack zu viel laufen, hätte eher Gelb zeigen müssen. Auch denke ich, dass Reese bei seiner Gelben Karte eigentlich vom Platz hätte müssen, da er vorher ein taktisches Foul begangen hat. Aber klar, schlecht war der FCN schon selbst, auf den Schiedsrichter braucht man heute nur bedingt schimpfen.
Denn man muss auch auf den VAR schimpfen, der in der 14. Minute ein Handspiel von Winkler im eigene Strafraum nicht gemeldet hat. Ein Elfmeter hätte Nürnberg vielleicht zurück in die Spur gebracht.Â
Diese Spur hätte auch auch Zoma aufmachen können, als er in der 18. Minute nach einer Ecke Reeses Querschläger aus einem Meter nicht ins Tor brachte. 100%ige kann man schon mal machen, auch wenn man aus der 2. italienischen Liga kommt.
In der 35. Minute lässt Schiedsrichter Eckermann wieder laufen obwohl “die Knochen fliegen”. Für Adam Markhiev bedeutet das, dass er schon in der 37. Minute verletzt runter muss.Â
Nürnberg drückt weiter, aber ohne zwingend zu sein. Dann kommt die “Alte Dame” mal wieder vor Glubb-Tor: Eine Flanke auf Thorsteinsson, der wird von Drexler halbherzig gestört, sein Schuß kann Reichert nur in die Mitte abwehren, wo Cuisance steht und ins Eck trifft. 0:2.Â
Nach der Pause gab es über weite Strecke Leerlauf. Hertha spielte bereits jetzt auf Zeit und der FCN hatte keine Mittel. Zwingende Torchancen gab es nicht, einzig der eingewechselte Stepanov traute sich aufs Tor zu schießen – wenn auch ziemlich schlecht. Alle anderen gaben die Verantwortung stehts an einen Mitspieler weiter.Â
Dann die 85. Minute und noch einmal ein Konter der Berliner. Kownacki legt den Abschlag von Ernst für Reese ab, der nach vorne läuft flach wieder in Kownackis Lauf passt. Letzterer stellt den Körper gekonnt rein und trifft ins linke Eck. 0:3.
In der 93. Minute fällt nach einer Flanke per Kopf noch das 0:4, wird aber nicht gegeben. Warum, weiß keiner. Dann waren die Zuschauer erlöst.
Fazit:
Die Zeit der Ausreden ist jetzt endgültig vorbei. Sie haben nun alle miteinander trainiert und gespielt – und sogar gewonnen. Natürlich braucht die Truppe Zeit, um sich zu finden. Aber einen Zweikampf annehmen, einen Ball entgegengehen oder aus einem Meter das Tor treffen, sollte auch ohne “Zeit” gehen.
Mit viel Wohlwollen kann man sagen, dass Hertha das gleiche Spiel beim damaligen Tabellenführer Hannover auch gemacht hat. Die sind angerannt und Hertha hat gekontert, ebenfalls 0:3. Aber dennoch muss mehr Gegenwehr gezeigt werden.
Statistik: Tore 0:3, Torschüsse 12:14, Ballbesitz 63:37%, Zweikampfquote 52:48%, Ecken 6:1, xGoals 0,52:1,16! Der hohe Ballbesitz kommt zustande, weil Hertha am Schluss gar nichts mehr gemacht hat und der Glubb den Ball nur hinten hin und her gespielt hat. Die Zweikampfquote ist erfreulich.
Ein Wort noch zu der o.g. “Zeit”: Das gleiche gilt für unsere Ecken. 6 Stück hatten wir und nur eine flog bis vor das Tor. Alle anderen wurden schon am ersten Pfosten geblockt. Wenn ich doch etwas versuche und es klappt auch beim 3. Mal nicht, dann muss ich doch mal was anderes machen? Jeder Dorfverein hat einen der Ecken und Freistöße schießen kann – Nürnberg gefühlt seit Jahren keinen?
RelVoSprung -12/+-0
Wir bleiben auf dem Platz der Abstiegsrelegation, Platz 16. Hinter uns Bochum nach einem 0:1 zuhause gegen Düsseldorf und Magdeburg, die 1:0 beim KSC verloren.
Tabellenführer bleibt Darmstadt nach einem 2:0 gegen Dresden vor Elversberg (1:0 gegen Kiel) und Hannover (3:1 gegen Bielefeld) – übrigens alle drei punktgleich.
Die Westvorstadt verlor am Freitag 1:0 auf Schalke.
Fans:
…zeigten sich heute emotional. Ihr wisst ja, dass “Normalofans” wie wir, den dauersingenden und teilweise mit dem Rücken zum Spielfeld stehenden Ultras gerne die Emotionen absprechen. Dass das Unsinn ist, zeigte sich u.a. heute darin, dass der Ultras-Block nach dem 0:3 den Support eingestellt hat. Als die Mannschaft in die Kurve kam, wurde sie angeschwiegen und nur vereinzelt gab es aufmunternden Applaus.
Denn auch ich war heute einfach nur enttäuscht. Während des Spiel kommt schon mal ein wütender Schrei aus meiner empörten Kehle, aber am Ende war ich ebenso wie UN und BDA einfach nur enttäuscht.Â
Die Gästefans hingegen hatten einen Sahnetag erwischt: Mit gut 6.000 Leuten nach Nürnberg gekommen, tolle Stimmung gemacht und letztendlich 3 Tore bejubeln können. Auch durch diesen Andrang konnten wir heute 38.923 Zuschauer im Max-Morlock-Stadion begrüßen.
Nun geht es am kommenden Freitag nach Düsseldorf zur Fortuna – hoffentlich mit Markhiev! Dort muss eine Reaktion von der Truppe kommen, die uns glaubhaft vermittelt, dass das heute ein Ausrutscher war! Wir hoffen mal wieder das beste!
Alles für rot-schwarz
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Tags: Clubspiel, Hertha BSC
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