Das war ein typisches Derby! Also ich meine jetzt vom Ausgang her, denn das hätten wir auch verlieren können. Oder sagen wir es so: Es gab Zeiten, da haben wir sowas noch verloren. Aber natürlich waren auch die Möglichkeiten da, es zu gewinnen. Und wie immer, gibt es dann einen Schiedsrichter-Aufreger, der vielleicht auch für einen 3:2-Sieg gut gewesen wäre. Aber so muss ich sagen, dass ich mit dem Ergebnis leben kann. Der 1.FC Nürnberg spielt im 275. Frankenderby 2:2-Unentschieden gegen Greuther Fürth. Nicht gut leben kann ich mit der ersten Halbzeit, die ziemlich schwach war, so schwach, dass ich mich umblickte, ob ich vielleicht immer noch in Magdeburg bin. Hier hätte der Grundstein für einen Derbysieg gegen den Tabellen-Siebzehnten gelegt werden müssen. Leider haben wir die liegen lassen.

Den spielerischen Aufreger gab es kaum. In der 11. Minute lässt sich Janisch hinreissen und provoziert eine Rudelbildung, bei der es für ihn und Futkeu Gelb gibt. Als Aussenverteidiger nach 11 Minuten vorbelastet ist Mist.

In der 18. Minute dann Jubel in der Nordkurve, weil Gruber erst den Ball verloren hat, ihn sich dann aber mit starkem Kampf zurückgeholt hat. DAS wollen wir sehen! 

In der 33. Minute kann Janisch nicht entschlossen stören, eine Flanke fliegt vor das Nürnberger Tor und Lochoshvilli köpft im Getümmel aufs eigene Tor. Doch Reichert fliegt und rettet in Weltklassemanier! Saustark!

Kurz vor der Pause haben noch mal die Fürther Schusschancen, dann gehts in die Kabine.

Ohne Änderungen kommt aber ein völlig ausgewechselter FCN auf den Platz zurück. Becker mit einer Schusschance, dann Kombinationen über Justvan und Yilmaz. In der 48. Minute flankt Justvan nach einer geretteten Ecke eine Flanke auf Lochoshvilli, der per Kopf über den Fürther Schlussmann hinweg einköpft! TOOOR! JAA! 1:0! Was für ein Jubel in der Nordkurve! Der erste Treffer für den Georgier!

Doch nur 6 Minuten später kommt die Westvorstadt wieder über die linke Angriffsseite, Janisch stört wieder zu wenig und in der Mitte kann Felix Klaus den Ball ins lange Eck lenken. 1:1. Nicht nur Janisch, sondern auch Gruber und Knoche sehen da nicht gut aus.

Doch unsere Jungs lassen sich nicht hängen, greifen weiter an. Nur 3 Minuten später setzt Justvan Mohamed Ali Zoma in Szene, der zieht nach innen und wuchtet den Ball aufs Tor, Ziereis hält den Fuss rein und fälscht unhaltbar ab! TOOOR! 2:1! Wie geil! Zoma läuft in die Nordkurve und macht einen Klose-Salto vor dem Fanblock! Wie geil!

Aber ach: Nürnberg wechselt, Drexler kommt für Janisch in die Partie und plötzlich kontert die SpVgg über den Platz, Futkeu zeigt sein Können und leitet auf Keller, der auf links völlig freisteht und den Ball unhaltbar ins Tor wuchtet. 2:2.

Der Glubb lässt aber nicht nach: Justvan mit einer Variante eines Freistoßes, am 16er entlang, wo Becker drauflaufen kann. Leider wird der Schuss geblockt! Ja, Männer! Mehr davon!

Wenig später setzt sich der FCN wieder im Strafraum fest, wieder geht es hin und her und Zoma wuchtet den Ball in den Winkel! Doch Schiedsrichter Lars Erbst hat zu früh abgepfiffen! Ja, zu früh, denn die Regel lautet laufen zu lassen, damit es später vom VAR geprüft werden kann. Mal wieder eine Tatsachenentscheidung in Nürnberg, die uns um ein Tor bringt, wie bei Behrens gegen Schalke.

In der 70. ist es wieder Justvan, der eine herrliche Flanke auf Grimaldi schlägt, der am langen Pfosten völlig blank steht, aber der Deutsch-Italiener verzieht.

Dann die 75. und Herzkasper auf Fürther Seite: Torhüter Schlieck will abschlagen, doch Grimaldi hält den Fuss rein – der Ball rollt leider neben das Tor. Das wäre eine Derby-Geschichte gewesen!

In die Nürnberger Druckphase hinein plötzlich die SpVgg: Green mit einem Distanzschuss und Reichert kann ich ganz stark an den Pfosten lenken, den Abpraller kann Klaus abstauben, aber Reichert pariert wieder! Unfassbare Paraden des Nürnbergers Schlussmannes!

Kurz vor dem Ende bekam Scobel noch einmal eine Chance. Schade, hätte ihm die Rolle des “Derbyhelden” gegönnt. Dann war Schluß.

Fazit:

Zurecht wurden die Spieler nach dem Spiel mit Applaus verabschiedet. Klar, die erste Hälfte muss besprochen werden, wie sowas sein kann. Aber nach der Pause haben sie alles gegeben. Klar, hast Pech oder keinen glänzend aufgelegten Reichert, dann macht Klaus das 2:3. Aber dennoch wäre ein Sieg drin gewesen.

Statistik: Tore 2:2, Torschüsse 13:9, Ballbesitz 62:38%, Zweikampfquote 52:48%, Ecken 5:3, xGoals 1,01:1,29. Zu dieser Statistik muss man eigentlich sagen: Wie können wir dieses Spiel nicht gewinnen?

Das war unsere Möglichkeit für eine versöhnliche Hinrunde. Gewinnt man das Derby, wäre Schalke und Hannover nur Kür gewesen. So kann es sein, dass man im Winter wieder ganz hinten drinsteht. Es sei denn, es geschieht ein Wunder auf Schalke oder eine außergewöhnliche Leistung gegen die Niedersachsen. Wollen wirs hoffen!

RelVoSprung -10/+5

Jetzt sind wir ganz schön von der Mitte abgerückt und sind inzwischen auf Platz 11 angekommen. Ganz unten Magdeburg, obwohl die schon wieder gewinnen konnten: 2:0 in Berlin! Aufbaugegner Nürnberg hat ganz Arbeit geleistet. Vorletzter Dynamo nach einer 3:1-Niederlage in Lautern, Fürth nun auf dem Relegationsplatz.

An der Spitze müssen wir langsam jeden Schalke-Fan mit dem Lasso einfangen: S04 nun mit 4 Punkten Vorsprung vor dem 2. Elversberg, die 2:1 in Paderborn gewinnen konnten. Darmstadt nun auf Platz 3, punktgleich mit Paderborn auf 4.

Fans:

Das was eine grandiose Choreo! Gut, manch einer wird große Überziehfahnen nicht gut finden, aber gepaart mit Schriftzügen auf dem Oberrang und meine Lieblingsschwenkfahnen mit dem Nürnberger Stadtwappen, gaben schon ein mega Bild ab! Respekt vor den Ultras, wie viele Leute sind da engagieren und wirklich Ewigkeiten vor dem Spiel Posten besetzen und synchron Arbeiten. 

Eine nette Botschaft in Richtung München gab es auch: “Lieber Ultras an der Macht als einen Präsident in Knast” in Anspielung auf die Aussagen von Herrn Hoeneß, der meinte „Und sie haben noch gar nicht gemerkt, dass alle Vereine, wo diese Ultras das Sagen haben, zweitklassig geworden sind: Nürnberg, Frankfurt, Schalke“. Schon peinlich, dass er den ChampionsLeague-Teilnehmer Frankfurt mit den Ex-Nürnberger Juwelen Uzun und Brown in die zweite Liga verortet….

Nun muss der 1.FCN zum Spitzenreiter nach Gelsenkirchen. Bleibt nur zu hoffen, dass es weiterhin so bleibt, dass der Glubb nie das macht, was man erwartet: Beim Tabellenletzten verliert er, gegen den Vorletzten spielt er unentschieden, dann wäre doch jetzt ein Sieg beim Tabellenführer nur konsequent. Wollen wirs hoffen.

Alles für rot-schwarz


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