Das war erschreckend harmlos, was unser Glubb da geliefert hat. Klar, der FC St. Pauli ist in dieser Saison schon sehr stark und extrem abgebrüht. Aber so übermächtig, dass man als Gegner sich gar nichts traut, finde ich eher schwierig. Der 1.FC Nürnberg verliert verdient und fast wehrlos gegen den FC Sankt Pauli mit 0:2. Wie das berühmte “Kaninchen vor der Schlange” so wirkte auch der Glubb fast “starr vor Angst”. Nürnbergs Ex-Sportdirektor Bornemann hat da eine tolle Truppe zusammengestellt.

Dieses Spiel in zeitlich geordnete Phasen aufzuteilen, fällt mir diesmal schwer. Denn Pauli war eigentlich immer spielbestimmend und zog die meiste Zeit eine Art PowerPlay vor dem Nürnberger Strafraum auf.

Entlastungsangriffe gab es kaum, hier fiel auch wieder Benjamin Goller auf, der teils überhastet, teils unsauber, teils ängstlich agierte. Wenn Nürnberg mal den Ball ergattert hatte, wurde er schnell wieder hergegeben. Bezeichnend für die Aufregung die Balleroberung von Valentini, als er anschließend den Ball unbedrängt ins Aus spielte.

Die Nürnberger Abwehr lief auf Hochtouren, keine hochprozentige Chance für Pauli, aber kurz vor der Pause lag der FCN doch zurück: Uzun, Andersson und Castrop verhinderten den Aufbau der Hamburger nicht. Dann verlagerte der Tabellenführer das Spiel nach rechts, wo Treu unbedrängt flanken konnte. Vor dem Tor eine 4:2-Überzahl (Goller und Castrop standen falsch) und Eggestein konnte einköpfen. 0:1. Seine Durststrecke von 12 Spielen ohne Treffer war beendet. Natürlich gegen den Glubb. Mit 29% Ballbesitz beendete Nürnberg Halbzeit 1.

Nach der Pause der FCN mal am Drücker, doch mehr wie Castrops Schusschance sprang nicht heraus. Dann wieder der Kiez-Club.

Fielo versuchte durch die Hereinnahme von Schleimer und Duman offensiv etwas zu bewegen, aber leider verpuffte dieser Versuch. In der 62. dann die Vorentscheidung: Horn verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, Pauli spielt steil nach vorne, aber weil Nürnberg nicht rausgerückt war, gabs keinen Abseitspfiff und Eggestein konnte querlegen, sodass Hartel locker einschieben konnte.

Messe gelesen, Drops gelutscht.

In der Folge wollte Pauli nicht mehr und Nürnberg konnte nicht mehr. Aus.

Fazit:

Der Ansatz von Fielo sich nicht wieder eine Klatsche abzuholen ist für mich schon etwas nachvollziehbar. Aber sich komplett zu verweigern grenzt ja schon fast an Wettbewerbsverzerrung. Denn eine gute Offensive entlastet auch immer die eigene Verteidigung. Der Glubb aber postierte gestern nicht mal bei einen Eckball einen Stürmer an der Mittellinie, was ja immer mindestens zwei Verteidiger bindet. Nein, Pauli konnte gestern bei einer Ecke mit 10 Spielern um den Nürnberger Strafraum agieren.

Statistik: Tore 0:2, Torschüsse 2:17, Ballbesitz 33:67%, Zweikampfquote 46:54%, Ecken 1:11. Wie sehr wart Ihr Pauli unterlegen? Nürnberg: Ja!

Aber es gab ja auch erfreuliches: Horn und Jeltsch können schon fast als “Traumpaar” bezeichnet werden, wie gut die funktionieren. Nur über 90 Minuten, wenn teilweise die Kollegen Mist machen, ist es schwer das zuNull zu halten.

Und Jo Hungbo wurde mal VOR der 88. Minute eingewechselt. Sehr schön. Er konnte aber nur andeuten, was er kann. Denn über weite Strecken wirkte er wie ein Fremdkörper. Die Abstimmung mit den Kollegen ist kaum da. Er brauch unbedingt mehr Spielzeit! Vielleicht schafft er dann auch, dass unsere Torschüsse wieder zweistellig werden.

RelVoSprung -7/+8

Die Rebellion der abgeschriebenen Teams geht weiter! Am Tabellenende werden plötzlich Siege eingefahren, das kann noch eng werden für Nürnberg oder Schalke.

Schon am Freitag siegte Braunschweig in Paderborn mit 2:1 und am Samstag folgte Rostock mit einem 1:0-Sieg über die Westvorstadt (die nun 6 Niederlagen aus den letzten 7 Spielen vorweisen können) und Lautern holte einen “Alle-Achtung-Punkt” bei Hannover.

Nur Osnabrück bezog eine 0:4-Klatsche zuhause gegen Düsseldorf, die jetzt neuer Tabellendritter sind. Kiel siegte in Elversberg ebenso 2:0 wie Pauli eben im Frankenland.

Fortsetzung folgt…

Fans:

Es kamen über 41.000 ins Max-Morlock-Stadion! Respekt! Gut, es waren davon auch gut 4.000 Paulianer in der Arena, aber dennoch. Ich hoffe der Glubb, die Stadt und das Konsortium “Neues Stadion” (heisst das so?) kommen nicht auf die Idee, das Fassungsvermögen bei einem Stadionneubau zu reduzieren. Enges Stadion, 50.000 und eine “rot-schwarze Wand” in der Nordkurve. Hach, ich gerate ins Träumen und schweife ab – passiert mir heute öfter.

Die Nürnberger Ultras hatten heute aber einen besonderen Auftritt: Mitte der zweiten Halbzeit sah man plötzlich einige vermummte Personen mit Sturmmasken im Block direkt hinter dem neuen Zaun. Dann wurde mit einem Banner angekündigt, was gleich zu sehen sein wird, und dann zeigten die Freunde mit Maske Teile einer offenbar entwendeten Pauli-Zaunfahne. Erinnerungen an die “wo ist Eure Fahne hin”-Aktion gegen den FC Bayern 2011 wurden wach. Diesmal verließen die Gäste-Ultras aber nicht das Stadion. Mehr kann ich aber über diese Angelegenheit nicht berichten.

Nach dem Spiel eine schöne Aktion: Als die Nürnberger Spieler in die Kurve schlichen, gab es Anfeuerungsrufe von den Rängen. Sehr schön, weiter gehts, Männer!

Nun steht das Auswärtsspiel bei Hertha BSC an und wer dabei sein möchte:

In meinem Bus ab Lauf und Fischbach sind noch Plätze frei! Mehr hier beim Fanclub DIE LAFFER BIMBELA!

Vielleicht sieht man sich! Würde mich freuen!

Alles für rot-schwarz


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