Kurz vor dem Saisonstart in Hoffenheim ist mal wieder Feuer unterm Dach beim FCN. Diesmal aber im wahrsten Sinn des Wortes! Denn nach den Ausschreitungen beim letzten Auswärtsspiel in Düsseldorf gab es in Sandhausen wieder eine Pyro-Show, weshalb der DFB- Kontrollausschuss gegen den Glubb ermittelt. Die FCN-Fanbetreuung wendet sich deshalb mit einer Sonder-Info und einem Anliegen an die OFCN-Vorstände, da dieses Thema den “1. FC Nürnberg bereits seit einigen Monaten beschäftigt” und “auch zunehmend Sorge bereitet”.

OFCN-INFO Nr. 17-2013, 09. August 2013 (Veröffentlichung genehmigt)

Liebe Club-Fans,
kurz vor dem Saisonstart in Hoffenheim wenden wir uns mit einem Anliegen an Euch, welches nicht nur die Fan-Betreuung beim 1. FC Nürnberg bereits seit einigen Monaten beschäftigt und uns auch zunehmend Sorge bereitet.

Image des Club und seiner Fans zunehmend negativ behaftet

Es gibt viele Fußballvereine auf der Welt, aber nur einen Club. Genauso einzigartig wie der Club sind auch seine Fans. Farbenfroh und leidenschaftlich unterstützen sie ihren 1. FCN und sorgen bei jedem Spiel für eine fantastische Stimmung im Grundig Stadion und in den Stadien der anderen Bundesliga-Vereine. Auch morgen in Hoffenheim werden trotz des Ausscheidens im Pokal wieder 4000 Anhänger unsere Mannschaft vor Ort unterstützen.

Der Club freut sich in der neuen Saison 2013/14 über 27.000 Anhänger, die sich erneut eine Dauerkarte für die Club-Heimspiele gesichert haben. 41.727 Zuschauer feuerten die „Rot-Schwarzen“ im vergangenen Jahr durchschnittlich bei den Heimspielen an. Zahlen, auf die der Club sehr stolz ist. Gerade weil die Mannschaft des 1. FC Nürnberg solch eine phantastische Unterstützung seiner Fans erfährt, möchte wir heute eindringlich auf ein Thema hinweisen, das den Verein dauerhaft begleitet, in der Rückrunde der vergangenen Saison durch wiederholte Vorkommnisse aber nicht nur in den Medien verstärkt in den Fokus geraten ist. So gab es unseren Spielen in Frankfurt, München, Hoffenheim und schließlich Düsseldorf Störungen, welche, wenn diese Störungen auch teilweise anlassbezogen waren, unserem Club und letztlich auch allen Anhängern und Fans das Leben massiv erschweren.

Geldstrafe und (Teil-)Ausschluss angedroht

Der 1. FC Nürnberg ist in den vergangenen Jahren aufgrund massiver Verstöße von einigen wenigen Anhängern gegen geltende Regeln in Stadien mit zwei für Bundesligaverhältnisse sehr hohen Geldstrafen von je 100.000 Euro belegt worden. Die Geldbußen bezogen sich auf die gravierenden Vorkommnisse bei der Auswärtspartie des Club beim VfL Bochum im Februar 2010 und dem Pokal-Achtelfinale gegen Greuther Fürth im Dezember 2011.
Aufgrund der oben angesprochenen Vorkommnissen in der Rückrunde 2012/13, hinsichtlich des Einsatzes von Pyrotechnik und der Ausschreitungen gegenüber Ordnungskräften und Polizei-beamten, ermittelt der DFB- Kontrollausschuss gegenwärtig wieder gegen den 1. FC Nürnberg. Die Höhe des Strafmaßes ist derzeit nicht abzusehen. Im Zuge der letzten Urteile wurde dem 1. FC Nürnberg bereits ein (Teil)-Ausschluss der Club-Fans bei einem Heimspiel angedroht. Dies kann weder im Interesse der Fans sein, die den Club vor Ort unterstützen wollen, noch ist es im Sinne des Vereins.

Erneuter Einsatz von Pyro-Technik in Sandhausen

Unabhängig von den Geschehnissen in der Rückrunde hat der 1. FC Nürnberg immer ein offenes Ohr für die Anliegen, Wünsche oder Sorgen seiner Anhänger. Nicht zuletzt haben wir in der Sommerpause den Stimmungsbereich um den Block 7 erweitert, auch wenn dieses Thema durchaus kontrovers unter den 1. FCN-Anhängern diskutiert wurde. Momentan laufen intensive Bemühungen die erhöhte Zaunanlage bereits zum ersten Heimspiel gegen Hertha BSC wieder zurück zu bauen. Daneben versuchen die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg derzeit alles, eine weitere hohe Geldstrafe oder gar den Teilausschluss unserer Anhänger zu vermeiden.

Leider jedoch fängt die neue Saison so an wie die alte aufgehört hat. Der Auftakt im DFB-Pokal beim SV Sandhausen am Sonntag, 04.08.13, wurde mit einem massiven Einsatz von 10 bengalischen Fackeln in der 65. Spielminute im Gästebereich begleitet. Ein derartiges Verhalten schadet erneut dem Image unseres Clubs und aller Anhänger. Wir brauchen hoffentlich nicht zu erwähnen, dass auch die Gespräche mit dem DFB-Kontrollausschuss dadurch alles andere als erleichtert werden. Weiterhin nimmt ein derartiges Verhalten der Fan-Betreuung die Argumente, wenn es um die Genehmigung von Fan-Utensilien bei unseren Gastspielen geht.
Eigenes Tun und Handeln hinterfragen

Liebe Club-Fans,

der Vorfall in Sandhausen rückt das Image des 1. FC Nürnberg und seiner Fans erneut bundesweit in ein schlechtes Licht. Nicht nur aufgrund der zu erwartenden Sanktionen durch den DFB-Kontrollausschuss appelliert der Club an alle Anhänger des 1. FC Nürnberg, das eigene Tun und Handeln zu hinterfragen: Ist ein rechtswidriger Einsatz von Pyrotechnik bei einem Fußballspiel notwendig, wenn er dem eigenen Verein derartig schadet?

Neben dem Schaden, welcher unserem Club, welchen wir alle doch immer und überall unterstützen wollen, zugefügt wird schadet sich jeder Betroffene natürlich auch selbst. Schon jetzt sind zahlreiche Stadionverbote zu den Vorkommnissen in der Rückrunde eingetroffen. Wenn nun noch demnächst die aus Düsseldorf zu erwartenden Stadionverbote eintreffen, wird es bei den Club-Anhängern eine nie zuvor dagewesene Anzahl von Personen geben, welche unseren Club nicht mehr live im Stadion unterstützen dürfen. Daneben wartet auf viele Anhänger ein Ermittlungsverfahren mit den entsprechenden rechtsstaatlichen Konsequenzen.

Weiterhin einzigartige Atmosphäre

Der 1. FC Nürnberg appelliert daher zum Saisonstart nochmals in aller Eindringlichkeit an alle Fans, die für Stadien geltenden Regeln, dazu gehört insbesondere das Verbot zur Verwendung von Pyrotechnik, zu akzeptieren und zu respektieren. Gemeinsam mit euch allen will der Club weiterhin eine einzigartige Atmosphäre im heimischen Achteck und zahlreiche Club-Fans in den Stadien der anderen Bundesliga-Städte erleben, damit wir alle zusammen die gesteckten sportlichen Ziele in der neuen Spielzeit 2013/14 erreichen.

Fan-Betreuung
1. FC NÃœRNBERG

Nun, ich verstehe den 1.FC Nürnberg hier absolut. Man hat durch das Pokalaus finanzielle Einbußen zu verkraften und gleichzeitig muss man mehrere 100.000-Euro Strafe zahlen. Dass diese Ausgaben aus Sicht des FCN absolut unnötig sind, ist doch wohl nachvollziehbar.

Vor allem überlege ich mir gerade, ob es nicht schlauer wäre, dass der Glubb dieses Geld in die Jugend oder die U23 steckt?!

So schön diese Pyro-Sachen aussehen, sie sind viel zu gefährlich und leider verboten?

Mit 200 Km/h in nem Ferrari durch die Ortschaft fahren –  sieht auch toll aus, ist aber viel zu gefährlich und leider verboten! Da kann ich mich auch nicht hinstellen und sagen “Geschwindigkeit legalisieren – Emotionen respektieren”! 😉

Gut, das war jetzt etwas flapsig und mit Augenzwinkern. Aber wie seht Ihr das?


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7 Kommentare zu “Feuer unterm Dach: Fan-Betreuung wendet sich an die Clubfans”

  1. Optimist sagt:

    Völlig richtig!

    Meine Idee ist ja, einen Block, in dem gezündelt wird, einfach kurzerhand komplett räumen zu lassen. Da werden dann zwar Unschuldige mitbestraft, aber die Akzeptanz gegenüber den Tätern wird sich gegen Null bewegen, die vielen Mitläufer, die das “cool” finden, werden dadurch schnell verschwinden. Wenn ich wegen so einem Schwachmaten rausgeworfen werde, finde ich es dann eben nicht mehr “cool”.

    Das passiert ein- zwei- mal und wenn man konsequent ist, ist danach Ruhe. Wer Angst hat, wegen so was mit rauszufliegen, weil er tatsächlich ein Fußballspiel sehen will (ja, solche Stimmungsboykotteure soll es geben 😉 ), der muss halt in einen anderen Block gehen.

    Ob es umsetzbar ist, weiß ich nicht, aber helfen würde es!

  2. Optimist sagt:

    Nachtrag: So was habe ich mal in Frankreich gesehen: Als der Fanblock nicht zur Ruhe kommen wollte, wurde das Spiel kurz unterbrochen und der Block geräumt. Danach konnte man wieder Fußball spielen 😉

  3. Ja, aber die Polizei traut sich ja nicht in die Blöcke rein, weil es sonst Ausschreitungen gibt. Die ganzen ACAB-Jungs würden ja nur auf die behelmten Einsatzkräfte warten. Und ganz ehrlich, ich als Bulle würde nicht in einen Block gehen, wo 20 Ultras mehrere 1000grad heiße Fackeln schwenken. Da hätt ich Angst, dass ich welche in den Kragen bekomme!

    Nur Du hast recht, lange wird man in Deutschland nicht mehr zusehen…

  4. Steht in der NN:
    “Beim FCN hatte die in der Fan-Szene führende Gruppe Ultras Nürnberg 1994 nach dem Zwischenfall beim Auswärtsspiel in Bochum 2009 (0:0) einen vorläufigen Verzicht auf Pyrotechnik erklärt. Damals hatten mehrere Fans des Club beim Abbrennen von Pyrotechnik im überfüllten Gästeblock schwere Verletzungen davongetragen. In der Saison 2012/2013 hatten Club-Fans in Bremen wieder Pyrotechnik abgebrannt, in Dortmund hüllte der rot-schwarze Anhang den Gästeblock in Rauch. Die Strafe des DFB für beide Aktionen steht noch aus.”

    Wusste ich gar nicht?

  5. Claus sagt:

    @Bomber: Ich finde den Vorschlag von Optimist auch nicht so schlecht. Die Ordnungskräfte müssen sich ja nicht in unmittelbare Gefahr begeben, das Spiel wird idR sowieso unterbrochen, solange es brennt (siehe Sandhausen). Wenn die Bengalos abgebrannt sind, wird der Block geräumt. Dass es dabei Rangeleien geben wird, ist klar. Aber es würde u. U. zumindest zum Teil schon helfen, wenn man so ein Vorgehen vorher klar androht.
    Dabei fällt mir wieder das versprochene Interview mit dem Ultra-Vorsänger ein. Wird das noch was diese Saison?

  6. @ Claus: Die Zeit rennt mir davon. Für andere war die Sommerpause endlos lang, für mich war sie viel zu schnell vorbei. Aber die Idee ist noch nicht verworfen!

  7. Sven sagt:

    Ich würde die Bengalos von der Feuerwehr löschen lassen.
    Und zwar mit einem B Rohr noch während sie in der Hand des Übeltäters sind.

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